Du hast es sicherlich schon oft gelesen und gehört: Mit positivem Denken gelingt dir alles.
Wenn du eine positive Lebenseinstellung hast, soll der Erfolg nicht mehr weit entfernt sein – egal, ob es dabei um deinen Job, dein Business, deine Beziehung oder dein Einkommen geht.
Grundsätzlich ist das natürlich alles richtig. Es gibt mittlerweile allerdings einige psychologische Studien, die zeigen, dass positives Denken dir auch schaden kann, und auch einige wahre Geschichten, die das belegen – zum Beispiel diese hier:
Der US-amerikanische Offizier James Stockdale geriet von 1965 bis 1973 während des Vietnamkriegs in Kriegsgefangenschaft. Er wurde dort regelmäßig geschlagen und gefoltert. Als Stockdale und einige andere Soldaten nach fast 8 Jahren befreit wurden, wollte man von dem Admiral wissen, was seine Überlebensstrategie war:
“Ich habe nie den Glauben an ein gutes Ende verloren. Aber ich war realistisch. Es gab auch diejenigen, die mit viel zu viel Optimismus an die Sache heran gegangen sind und die dachten, dass wir an Weihnachten wieder zuhause sind. Als das nicht klappte, hofften sie auf das nächste Frühjahr, woraus aber auch nichts wurde. Irgendwann starben sie an gebrochenem Herzen”.
Dieses Beispiel zeigt, dass eine ausschließlich positive Lebenseinstellung manchmal auch eher ein Hindernis sein kann. Stockdales Kumpanen hat sie sogar das Leben gekostet. Sie haben an etwas geglaubt, das mit der Realität nichts mehr zu tun hatte.
Wenn natürlich auch die Situation in einem Kriegsgefangenenlager (zum Glück) nichts mit unserer alltäglichen Realität zu tun hat, so ist sie doch in Teilen auf unser Leben übertragbar. Stockdale hat überlebt, weil er einen gesunden Optimismus erlernt und entwickelt hat.
In meinem 3-Schritte-Plan erkläre ich dir, wie du einen solch gesunden Optimismus lernen und fördern kannst.
Optimismus fördern
Schritt 1: Bleibe fair zu dir selber!
Wenn du nach einem Misserfolg das Bedürfnis hast, entsprechend zu reagieren, dann tu’ es. Wenn andere dir sagen, dass du dich zusammenreißen sollst oder dass das doch alles nicht so schlimm ist, ignoriere sie. Niemand sollte dich zwingen, negative Gefühle durch positive zu überdecken, wenn dir nicht danach ist. Die Auseinandersetzung mit dir selber ist die Voraussetzung dafür, zukünftig mit ähnlichen Situationen umgehen zu können und das Erlebte zu verarbeiten.
Schritt 2: Sei offen für Kritik!
Erst, wenn du dich aus der emotionalen Reaktion gelöst hast, kannst du die Dinge objektiv betrachten. Gesunde Optimisten wissen, dass sie nicht immer alles richtig machen (können) und sind dankbar für Meinungen von außen. Wenn dir also ein enger Familienangehöriger oder ein guter Freund seine Meinung zu einer bestimmten Situation oder Problemlage mitteilt, dann sei offen für seine Worte. Es ist hilfreich, sich nicht immer nur auf die eigene Wahrnehmung und Bewertung verlassen zu müssen.
Optimismus erlernen
Schritt 3: Löse die einzelne Situation aus dem Gesamtzusammenhang!
Nach einem negativen Erlebnis ist es wichtig, dass du dieses einzeln und in Relation zu deinem restlichen Leben betrachtest. Natürlich ist es schlimm, wenn du einen bestimmten Auftrag nicht erhalten hast und dir dadurch finanzielle Einbußen entstehen. Es wäre aber viel schlimmer, wenn du gar keine Aufträge mehr hättest. Diese Sichtweise wird sich in der Situation selber oder kurze Zeit danach vermutlich nicht einstellen. Aber nach einigen Tagen oder Wochen kannst du aus anderer Perspektive darauf schauen und nachher das große (positive) Ganze deines Lebens betrachten.
Als gesunder Optimist glaubst du trotz aller Probleme ein an gutes Ende, erkennst aber trotzdem die negative Wahrheit einer Situation, und wirst damit langfristig den größten Erfolg haben.
Am besten versuchst du, diese 3 Schritte anhand konkreter Ereignisse immer wieder zu üben und damit deinen eigenen gesunden Optimismus zu erlernen und zu fördern.
Hallo Kris,
deine Tipps sind immer super. Vielen Dank dafür!
VLG
Katrin R.
Hi Kris,
wieder ein sehr interessanter Artikel. Und zwar deshalb, weil auch mal die andere Seite beleuchtet wird… Immer nur „Chacka“ schreien, ohne Realität bringt einen auch nicht weiter. Gesunder Menschenverstand hilft hier. Natürlich bringt „nur“ Negativdenken auch nichts bzw. schadet nur.
Viele Grüße
Dimitri
Danke Kris,
wertvoller Beitrag zum Thema Optimismus!!!
Lieben Gruß vom Wörthersee
Erich Karner
Sehr schöner Artikel! Dieser drückt wunderbar aus worum es tatsächlich im Leben geht. Ausgewogenheit, statt von einem Extrem ins Andere zu fallen. Dies ist leider ein Automatismus der sich bei vielen entwickelt. Klappt das eine nicht, geht man zu Gegenteil über. Grösstenteils sicher eine Trotzreaktion. Aber wie lehren uns doch die Jahrtausend alten fernöstlichen Weisheiten? Der geschlossene Kreis in dessen Mitte man wohnen sollte. Yin und Yang